Landschaftspflege

Die Landschaftspflege umfasst alle Tätigkeiten, die den Erhalt von Vielfalt, Eigenart und Schönheit einer Landschaft zum Ziel haben sowie die nachhaltige Nutzung der Naturgüter ermöglicht. Laut deutschem Verband für Landschaftspflege gehört dazu neben der erhaltenden und optimierenden Biotoppflege auch die Wertschöpfung, die aus den Produkten der Landschaftspflege erzielt wird. Da die Landschaftspflege oft den Schutz der historischen Kulturlandschaft zum Ziel hat, um die dort vorkommenden Arten und Lebensräume zu bewahren, leistet sie nebenbei einen wichtigen Beitrag zum Erhalt unseres Kulturerbes.

 

Typische Tätigkeiten in der Landschaftspflege sind:

  • schonendes Mähen von artenreichem Grünland
  • Anlegen, Optimieren und Pflegen von Biotopen
  • Pflege von Streuobstwiesen und Obstbäumen
  • Schnitt von Hecken, Gehölzen und Kopfbäumen
  • Anlage von Gewässern
  • Konzeption, Planung und Durchführung von Projekten
  • Vermarktung von Produkten aus der Landschaftspflege

Wir besitzen langjährige Erfahrung in der Landschaftspflege und leisten gerne unseren Beitrag zum Schutz von Kulturlandschaft und Artenvielfalt. Mit viel Knowhow und passenden Geräten können wir vielfältige Projekte in den Bereichen Landschaftspflege, Biotoppflege, Natur- und Artenschutz umsetzen.


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Was ist eigentlich eine Kulturlandschaft?

Ein Großteil Deutschlands, insbesondere das durch atlantisches Klima geprägte Westdeutschland, wäre eigentlich von dichten Wäldern bedeckt, die vor allem von der Buche dominiert würden. Doch die menschliche Bewirtschaftung schuf über die Jahrtausende eine ganz neue Form von Landschaft: Die Kulturlandschaft. Im Gegensatz zur Naturlandschaft, die durch natürliche Formen und Prozesse geprägt ist, ist die Kulturlandschaft durch den Menschen geformt und gestaltet. Sie dient z.B. der Produktion von Agrarprodukten, Lebensmitteln oder Holz. Auch Siedlungen, egal ob Dörfer oder Städte, sowie Wege und Straßen, sind Bestandteil der Kulturlandschaft. Die vielen verschiedenen Anforderungen und Nutzungen haben ganz unterschiedliche Strukturen hervorgebracht, die es in der Naturlandschaft so nicht gäbe: Neben Wirtschaftswäldern gibt es sehr viel Offenland, zu dem Wiesen, Weiden, Felder und Heidelandschaften gehören. Auch im Offenland gibt es einzelne Bäume, Gehölze und Hecken. Es wurden nicht nur Sümpfe trockengelegt, sondern auch künstliche Gewässer geschaffen, wie z.B. Gräben, Fischteiche oder Baggerseen. Ganze Berge wurden für die Gewinnung von Baumaterial abgetragen, durch die Steinbrüche entstanden Felswände, Steinschutthalden und tiefe Krater. Für den Bau von Straßen und Siedlungen werden gigantische Mengen Material bewegt. In Gärten und Parks werden weniger praktische, sondern vielmehr ästhetische Ansprüche an die Landschaftsgestaltung gestellt. Der Mensch verändert also die Landschaft gravierend, er ist ohne Zweifel eine geologische Kraft, die tiefe Spuren in der Oberfläche unseres Planeten hinterlässt.

Rund um Burg Blankenberg liegen ehemalige Weinberge und Obstwiesen, die heute durch gezielte Maßnahmen gepflegt werden, um das typische Landschaftsbild und die dort vorkommende Artenvielfalt zu erhalten.
Rund um Burg Blankenberg liegen ehemalige Weinberge und Obstwiesen, die heute durch gezielte Maßnahmen gepflegt werden, um das typische Landschaftsbild und die dort vorkommende Artenvielfalt zu erhalten.

Also alles schädlich für die Natur?

Nein. Auch wenn das menschliche Tun viel Schaden an der Natur anrichtet, so ergeben sich bisweilen auch positive Effekte. Die bereits angesprochene Vielfalt an Nutzungen hatte auch eine entsprechende Vielfalt an Strukturen zur Folge, die oft auf relativ kleinem Raum anzutreffen sind. Besonders früher, bis etwa 1950, war die kleinbäuerlich genutzte Landschaft ein Flickenteppich verschiedenster Landnutzungsformen. Wiesen, Weiden und Felder wechselten sich ab und waren nicht selten durch Hecken und Gehölzstreifen getrennt, denn Zäune waren aufwendig. Um das Land ideal zu nutzen, pflanzte man Obstbäume in größeren Abständen, sodass unter ihnen Tiere weiden konnten. Wo der Boden oder das Gelände für Offenland ungeeignet war, ließ man Wald stehen, aus dem man Bau- und Brennholz erhielt. Auch von Bächen und Flüssen wurde gern etwas Abstand gehalten, sodass hier bewaldete Auen erhalten blieben. Verteilt in der Landschaft lagen einzelne Höfe, Dörfer und Siedlungen. Je nach dem, welche Nutzungen die Landschaft zuließ, entwickelten sich ganz unterschiedliche Kulturlandschaften. Besondere Formen haben sich z.B. in Heidelandschaften oder Weinbaugebieten herausgebildet.

Viele Pflanzen und Tiere passten sich mit der Zeit an die neuen Bedingungen an, zudem brachten die Menschen mit ihren Feldfrüchten gewollte und ungewollte neue Arten mit. Sie fanden leicht geeignete Lebensräume, denn die Landschft war ja sehr reich an verschiedenen Strukturen. Letztendlich kamen in der Kulturlandschaft viel mehr Arten vor, als es ohne menschlichen Einfluss der Fall wäre.

Typische Kulturlandschaft in Windeck mit Wiesen, Weiden, Hecken, Wegrändern und kleinen Waldbereichen. Verschiedene Strukturen wechseln sich kleinräumig ab.
Typische Kulturlandschaft in Windeck mit Wiesen, Weiden, Hecken, Wegrändern und kleinen Waldbereichen. Verschiedene Strukturen wechseln sich kleinräumig ab.

Warum brauchen wir dann Landschaftspflege?

Mit der technischen Revolution in der Landwirtschaft wurde diese im 20. Jahrhundert durch den Einsatz von Maschinen und chemische Dünger und Schädlingsbekämpfung zunehmend intensiviert. Das hatte einerseits eine enorme Produktionssteigerung zur Folge. Auf der anderen Seite wurden Wiesen und Felder immer größer und die Strukturvielfalt verschwand zunehmend. Kunstdünger fördert den Wuchs von Nutzpflanzen, doch viele andere Arten bleiben dadurch auf der Strecke. Unerwünschte Arten, egal ob Pflanzen oder Tiere, werden mit Giften bekämpft. Hinzu kommt, dass viele Flächen aufgegeben wurden, weil sich deren Bewirtschaftung nicht mehr lohnte. Hierzu zählen steile Hanglagen und nasse Talwiesen, die sich mit großen Maschinen nicht befahren lassen, oder Obstwiesen und Weinberge, die nicht mehr gebraucht wurden. In der Folge verbrachten und verbuschten diese Flächen, womit ihr besonderer Wert verloren ging. Der Mensch zerstörte somit innerhalb nur einer Generation das, was über hunderte Generationen entstanden war. Die Folge ist ein massiver Rückgang der Artenvielfalt. Einige einst häufige Arten sind heute vom Aussterben bedroht. Das hat auch Folgen für das Ökosytem, von dem wiederum die Leistungsfähigkeit der Landschaft abhängt. Die immer stärkere Intensivierung der Landwirtschaft führt letztlich zu Ertragseinbußen. Hinzu kommt der Bau von immer mehr Siedlungen, Gewerbegebieten und Straßen. Die voranschreitende Bodenversiegelung zerstört produktive Flächen unwiederbringlich.

Um diesen Entwicklungen etwas entgegen zu setzen, entwickelte sich aus dem Natur- und Umweltschutz die Landschaftspflege. Historische Kulturlandschaften und deren struktureller Reichtum sollen durch gezielte Pflege erhalten werden, sodass Rückzugsorte für selten gewordene Arten bestehen bleiben oder auch neu entstehen.

Wie pflegt man eine Landschaft richtig?

Um dies zu beantworten, muss zunächst geprüft werden, was die jeweilige Landschaft charakterisiert. Wie wurde sie früher genutzt, welche Lebensräume und Arten kommen vor?

Im zweiten Schritt wird ein Bewirtschaftungskonzept erstellt, das die Ziele und den Umfang der Maßnahmen beinhaltet. Hierbei ist es wichtig zu klären, welche Methoden sowohl effektiv als auch wirtschaftlich sind. Denn theoretisch ließe sich oft viel machen, doch es muss auch bezahlbar sein.

Anschließend kann es an die Umsetzung gehen. Zunächst werden die entscheidenden Landschaftselemente wieder hergestellt und aufgewertet, um wertvolle Biotope zu schaffen. In den folgenden Jahren muss oft erstmal durch intensive Pflege ein guter Ausgangszustand herbeigeführt werden, mit dem dann auch eine extensive Bewirtschaftung für die nächsten Jahrzehnte erfolgen kann.

Zwischendurch muss immer wieder geprüft werden, ob die Maßnahmen die gewünschten Effekte haben. Dies geschieht z.B. durch floristische und faunistische Kartierungen. So können gezielte Anpassungen stattfinden, um die Landschaftspflege weiter zu optimieren.

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